Der große Vorteil eines solchen modularen Maschinenkonzepts liegt darin, dass der Sondermaschinenbauer einzelne Zellen identisch oder mit nur wenigen Änderungen in eine neue Sondermaschine übernehmen kann. Gleichzeitig profitiert auch der Maschinenbetreiber: Wird das zu fertigende Produkt geringfügig verändert, muss unter Umständen nur eine einzelne Zelle ausgetauscht werden. Der Rest der Sondermaschine kann unverändert weiterverwendet werden. Diese Vorteile bestehen jedoch nur dann, wenn auch die gesamte Automatisierungstechnik und Installation modular aufgebaut ist. In einer typischen Anwendung koordiniert daher eine zentrale Steuerung die verschiedenen Zellen und den Werkstücktransport. Jede einzelne Zelle hat eine zusätzliche Steuerung, die sämtliche Aufgaben innerhalb der Zelle autark automatisiert. In der typischen Architektur solcher Automatisierungslösung ist jeweils eine SPS für eine Zelle zuständig. Um die Aktoren und Sensoren anzubinden, bietet sich das modulare I/O-System 750 von WAGO an, bei dem ein Feldbuskoppler, etwa über PROFINETt, die Verbindung zur SPS herstellt. Der Feldbuskoppler bildet den Kopf eines Knotens des I/O-Systems, der dann individuell mit den einzelnen Busklemmen für die Ein- und Ausgänge bestückt wird. Je nach Anforderungen kann der Anwender aus über 500 verschiedenen Busklemmen wählen – damit ist für praktisch jedes Signal die passende Busklemme vorhanden. Das Spektrum reicht dabei von einfachen Analogeingangs-/-ausgangsklemmen und Digitaleingangs-/-ausgangsklemmen bis hin zu Busklemmen für spezielle Anwendungen.
Ein Beispiel hierfür ist eine Busklemme für IO-Link, über die entsprechende Komponenten direkt angeschlossen werden können. Eine typische Anwendung im Sondermaschinenbau ist zum Beispiel der Einsatz eines Greifers an einem Roboterarm in einer Maschinenzelle. Für die Ansteuerungen eines solchen Greifers sind konventionell zahlreiche Leitungen für Aktorik, Stellungsrückmeldung und Sensorik notwendig, die nur mit großem Aufwand durch einen Roboterarm geführt werden können. Im Gegensatz dazu, ist bei der Ansteuerung über IO-Link nur eine einzige Leitung erforderlich. Auch für Safety-Anwendungen stellt das I/O-System passende Lösungen zur Verfügung. Im Sondermaschinenbau müssen beispielsweise Sicherheitstüren, Not-Aus-Schalter, Lichtvorhänge und andere sicherheitsrelevante Funktionen über geeignete Ein- und Ausgänge an eine Sicherheitssteuerung angebunden werden. Im WAGO-I/O-SYSTEM 750 sind dazu sichere Digitaleingangsklemmen vorhanden, die über PROFIsafe mit einer Sicherheitssteuerung kommunizieren. Dabei können herkömmliche Busklemmen und sichere Busklemmen für Safety-Funktionen in einem Knoten gleichzeitig betrieben werden.