Im Anschluss an die zentrale Leittechnik musste zwangsläufig also auch die Hardware auf der Automatisierungsebene auf den neuesten Stand gebracht werden. Und zwar mit einer Lösung, die bei neu errichteten Produktionshallen, die im Feld mit DALI und EnOcean ausgestattet sind, ebenso eingesetzt werden kann wie bei Retrofit-Projekten, in denen die bestehende konventionelle Technik beibehalten werden soll. Dass beides – also alte und neue Technologien – auch problemlos miteinander kombiniert werden kann, war für den zuständigen Elektroplaner Jörg Tratzl ein Grund, sich schließlich für Komponenten von WAGO zu entscheiden. Ein weiterer Grund bestand in der besonders benutzerfreundlichen Handhabung, die WAGO für BMW zur Steuerung der lichttechnischen Betriebsgeräte entwickelt hat.
Das neue Lichtverteilerkonzept ist nämlich nicht nur aus technischer Sicht up to date, es stellt darüber hinaus die Belange des Endkunden in besonderer Weise in den Mittelpunkt: Im Gegensatz zu den bisherigen Lichtverteilern muss der Elektroinstallateur weder bei der Inbetriebnahme noch bei der täglichen Arbeit langwierig programmieren. Stattdessen wird die flächenorientierte Software ausschließlich über Parametereinstellungen den individuellen Bedürfnissen angepasst – und zwar über die grafische Oberfläche jedes beliebigen Internet-Browsers. Das spart einerseits Zeit, andererseits wird kein zusätzliches Know-how benötigt; im Ergebnis lassen sich so neben den Energiekosten auch die Ausgaben für das Engineering deutlich senken. Grundlage hierfür bilden die ETHERNET-Controller des WAGO-I/O-SYSTEMs 750, die mit Busklemmen für DALI, EnOcean sowie für herkömmliche analoge und digitale Ein- und Ausgänge in den Schaltschränken vor Ort in den Produktionsgebäuden untergebracht sind. Dort übernehmen sie die Steuerung jedes einzelnen Vorschaltgerätes.
Auf diese Weise kann die Beleuchtung entsprechend der Beleuchtungsplanung jetzt automatisiert gedimmt werden. So wurde die erste spürbare Energieeinsparung erzielt – und zwar bei gleichzeitiger Erfüllung der strengen Betriebsvorgaben. Bei der Nutzung von DALI ergibt sich zudem ein weiterer Vorteil: Anstatt komplette Stromkreise schalten zu müssen, kann nun über sogenannte Kurzadressen jede einzelne Leuchte separat angesprochen werden. Die dadurch gewonnene Individualität lässt sich dazu nutzen, Kurzadressen zu Gruppen zusammenzufassen. So können via Web-Visualisierung von WAGO am Bildschirm virtuelle Räume gebildet werden, die – wie man es von physikalischen Räumen her kennt – eigenständig gesteuert werden. Für die Produktionshallen bei BMW bedeutet dies, dass die Beleuchtung mit wenigen Mausklicks auf bauliche Veränderungen und Umnutzungen angepasst werden kann.