Das Cloud-System erlaubt nicht allein Echtzeit-Einblick in die Zustände des Netzes, auch sind ganz neue Analysen möglich. Dabei fielen die Erkenntnisse der Datenanalyse bisher teils wie erwartet aus, teils jedoch waren sie überraschend. „Wir hatten zu keiner Zeit kritische Zustände“, nimmt Projektleiter Drecksträter vorweg. Doch habe es ungewöhnliche Lastverteilungen gegeben, die über Visualisierungen des WAGO-Tools erstmals sichtbar wurden. „Wir hatten tatsächlich den Fall, dass die Photovoltaikanlagen bei hoher Produktion nicht nur Abnehmer des Projektgebietes versorgt haben, sondern auch Häuser in einem angrenzenden Netzbereich, die hinter der smarten Ortsnetzstation liegen. Auch von diesen Abnehmern wurde in dem Zeitraum keine Leistung abgerufen, sie wurden komplett von den PV-Anlagen versorgt“, erklärt Christian Drecksträter. Noch in einem anderen Fall übermittelten die 3-phasigen Leistungsmessmodule von WAGO Überraschendes: „Während über zwei Phasen Strom aus PV-Anlagen eingespeist wurde, wurde über die dritte Phase Leistung abgerufen“, berichtet Ulrich Clausmeyer. Beide Zustände hatten die Schaltmeister in der Netzleitwarte mit ihrem Bauchgefühl bislang erahnt. Nun wurde dies mit harten Fakten untermauert.