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Referenz
Alle Netzstationen unter Kontrolle

Der Kölner Versorger RheinEnergie verschafft sich mit robusten I/O-Systemen der 750 XTR-Reihe von WAGO auf smarte Weise Durchblick im Verteilnetz. Das Ziel: Die Ausfallzeiten weiter reduzieren.

Die RheinEnergie modernisiert regelmäßig im Auftrag des Netzbetreibers Rheinische NETZGesellschaft (RNG) ihre Netzstationen, tauscht alte gegen neue Schalttechnik aus. Jetzt geht es dem Versorger noch um mehr: Das Verteilnetz soll ein gutes Stück intelligenter werden. „Unser Versorgungsgebiet ist enorm groß. Wenn in Lindlar ein Fehler auftritt und sich ein Wartungsteam auf den Weg macht, und dies womöglich noch im Berufsverkehr, dann kann es seine Zeit dauern, bis es vor Ort ist“, erklärt Markus-Oliver Maitz, Systemplaner im technischen Netzservice bei RheinEnergie. Vor Ort müsse das Wartungsteam den Fehler dann erst einmal genau lokalisieren. Könnte die Leitstelle einen Fehler auf eine Netzstation eingrenzen, würde das Beheben des Fehlers sehr viel schneller erfolgen.

Ihre WAGO-Vorteile:

  • I/O-Steuerungen 750 der XTR-Serie von WAGO sind robust, kompakt und flexibel erweiterbar
  • Ansprache von bis zu 16 Kanälen pro Schaltfeld mit unterschiedlichen Kommunikationsprotokollen
  • Einfache Verbindung zwischen Controller und Fernwirkanlage

Neue Messtechnik für intelligente Ortsnetzstationen

Insgesamt rund 8000 Netzstationen gibt es im Versorgungsgebiet von RheinEnergie, private Stationen inklusive. „Unsere Stationen werden nach den Vorgaben des strategischen Asset-Managements des Netzbetreibers modernisiert“, erläutert Thomas Otto, Referent für Planung und Steuerung bei der RheinEnergie. Um die Ausfallzeiten zu reduzieren, reiche es aus, wenn drei bis vier Netzstationen aus einem Versorgungsring die Fehlerrichtung übertragen, so Otto. In diesen intelligenten Netzstationen schafft „schlaue“ Messtechnik indes nicht nur die Voraussetzung für eine schnelle Fehlerortung, sie ist auch die Basis für den nächsten Schritt. „Die eingebaute Fernwirktechnik erlaubt es unseren Mitarbeitern in der Querverbundleitwarte, aus der Ferne Schalthandlungen vorzunehmen. Im optimalen Fall ist zumindest die Hälfte der von einem Ausfall betroffenen Kunden nach kurzer Zeit wieder versorgt“, erläutert Otto.

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Frisch modernisiert: RheinEnergie-Systemplaner Markus-Oliver Maitz vor den mit neuer Messtechnik ausgestatteten Schaltschränken seines Unternehmens.

Kompaktes System

Dass dies wie gewünscht funktioniert, dafür sorgen in den neuen Schaltanlagen I/O-Steuerungen 750 der XTR-Serie von WAGO. „Wir wollten ein kompaktes Steuerungssystem, das alle nötigen Informationen im Blick hat und sich in einem kleinen Schaltschrank unterbringen lässt“, umreißt Systemplaner Maitz die Anforderungen. Natürlich sollte es auch kostengünstig sein, eine weitere Anforderung war Spannungsfestigkeit. All dies erfüllt die 750 XTR – und noch mehr. Trotz seiner kompakten Bauform kann der robuste Controller bis zu 16 Kanäle pro Schaltfeld mit unterschiedlichen Kommunikationsprotokollen ansprechen und die Daten weiterreichen. Bei der RheinEnergie geschieht dies über MODBUS TCP/IP. Kurzschlussanzeiger, Erdschlussanzeiger, dazu Lasttrennschalter oder SF6-Druckverlust – insgesamt managt der WAGO-Controller in den Schaltanlagen der RheinEnergie rund 50 Meldungen und Befehle.

Einzelnes LAN-Kabel statt Kabelwust

„Wollte man früher so etwas realisieren, war es nötig, für jeden Befehl ein eigenes Kabel zur Fernwirkeinheit zu legen“, so Planungsreferent Thomas Otto. Der entstehende Kabelwust verwirrte selbst altgediente Wartungsexperten. Jetzt reicht für die Verbindung zwischen Controller und Fernwirkanlage ein einzelnes LAN-Kabel. Vom Fernwirkgerät gelangen die Informationen dann an die Leitstelle. Für den Datentransport von den Netzstationen zur Leitstelle greift RheinEnergie übrigens nicht auf das öffentliche Kommunikationsnetz zurück, sondern nutzt ein eigenes Datennetz.

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Einfach anschließen: RheinEnergie erhält seine Schaltanlagen schlüsselfertig inklusive Primär- und Sekundärtechnik.

Konfiguration nach Maß

Samt Primär- und Sekundärtechnik werden die Schaltanlagen sozusagen schlüsselfertig bei der RheinEnergie angeliefert. Zur Basisausstattung jeder Schaltanlage gehören ein Feldbuskoppler, ein Netzfilter und eine Busendklemme – alles andere ergibt sich aus den individuellen Anforderungen an die Netzstation am jeweiligen Standort. Jede Schaltanlage verfügt zudem über eine unterbrechungsfreie Stromversorgung, die sich aus zwei Akkupacks von WAGO speist. „Die Akkupacks wurden von den WAGO-Experten genau nach unseren Vorgaben konfiguriert. Die Anlage soll bei einem Stromausfall vier Stunden lang weiter betrieben und jedes Feld soll dreimal geschaltet werden können“, erläutert Maitz. Nach der Installation eines ersten Anlagen-Prototyps im Frühjahr 2016 installieren die Techniker der RheinEnergie nun sukzessive weitere. „Die WAGO-Steuerung liefert uns alle benötigten Daten, sie ist kompakt, für die besonderen Umgebungsbedingungen geeignet, einfach zu parametrieren, dazu flexibel erweiterbar und obendrein kostengünstig – alle unsere Anforderungen sind optimal erfüllt“, bilanziert Maitz.

Digitale Runderneuerung in sieben Tagen

Nur eine Woche dauert es, dann ist eine durchschnittliche Netzstation mit drei bis vier Feldern digital runderneuert. Die smarte Technologie ist inzwischen fester Bestandteil des Stationserneuerungsprogramms und wird kontinuierlich in die Netzstationen integriert. Nach und nach werden in den kommenden Monaten und Jahren weitere intelligente Netzstationen in der Leitwarte der RheinEnergie eingepflegt mitsamt aller Daten, die die WAGO-Controller vor Ort im Blick haben. Sozusagen als Nebeneffekt kann das Netz dann auch besser mit dezentralen und volatilen Stromquellen wie Photovoltaikanlagen oder Windkrafträdern umgehen. Denn wenn die Anlagen zum Zeitpunkt des Fehlers viel Strom ins Netz drücken und den Stromfluss umkehren, melden die WAGO-Controller dies und die Leitstelle kann darauf reagieren. „Unsere durchschnittliche Ausfallzeit liegt aktuell bei unter acht Minuten“, sagt Markus-Oliver Maitz. „Dieser wichtige Kennwert wird bald noch weiter sinken.“

Text: Daniel Wiese, WAGO

Foto: Niki Romczyk, alphadialog

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