Referenz 4. April 2024
Auf dem Weg zu nachhaltigerem Wirtschaften

So gelingt Elektrifizierung und Vernetzung bei WAGO

Zu den großen Herausforderungen von Betrieben gehört die Umstellung auf eine nachhaltige, vernetze und elektrifizierte Büro- und Produktionsumgebung. Das Beispiel WAGO zeigt, wie es mit konkreten Maßnahmen gelingt, das eigene Unternehmen nachhaltig auszurichten und gleichzeitig seine Industriekunden auf dem Weg dorthin mit dem richtigen Produktportfolio und Knowhow zu unterstützen.

Auf einen Blick:

  • Intelligente Energieverteilung organisieren.

  • Lösungsportfolio wird selbst genutzt.

  • Investitionen in Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit gehört heute zu den wichtigsten Aspekten in der Unternehmensführung. Vom Startup bis zum DAX-Konzern kommt kein Betrieb ohne die sorgfältige Abwägung des eigenen Handelns aus. Es ist ein komplexes Vorhaben: Viele unterschiedliche Ausprägungen nachhaltigen Wirtschaftens müssen berücksichtigt und mit konkreten und messbaren Methoden versehen werden. Strukturiert und Schritt für Schritt sollten diese dann mithilfe konkreter Maßnahmen erreicht werden. Diesen Weg hat auch WAGO gewählt und im Unternehmensziel verankert, Nachhaltigkeit als integralen Bestandteil aller unternehmerischen Entscheidungen zugrunde zu legen.

Mit der Kombination aus Hard-, Software und Engineering-Know-how automatisiert WAGO als Hersteller von Verbindungs- und Automatisierungstechnik die Industrie in der ganzen der Welt. Kunden fragen bei dem Unternehmen mit Hauptsitz in Minden, nach ganzheitlichen Lösungen, um effizient und wirtschaftlich zu produzieren und ihre OT zukunftsfähig uns sicher aufzustellen. Das passt haargenau zur Unternehmensvision: „WAGO is the backbone of a sustainable and smart connected world“. Mit diesen Anstrengungen unterstützt WAGO den Wandel hin zu einer regenerativ und nachhaltig wirtschaftenden Gesellschaft.

Intelligente Energieverteilung organisieren

Nicht nur beim Blick auf viele Hallendächer wird derzeit deutlich, dass sich der klassische Weg der Stromverteilung vom Kraftwerk über den Energieversorger an den Netzanschlusspunkt derzeit radikal ändert. Doch der Wandel schafft neue Herausforderungen, wie beispielsweise die Versorgungssicherheit. Wie Netze stabil bleiben, wenn Strom dezentral und volatil erzeugt und verbraucht wird, weiß Lukas Dökel. Er ist als Head of Automation Sales & Industry Management EMEA im Bereich Smart Factory bei WAGO Ansprechpartner für Industriekunden, die aktiv am Umbau der Energieversorgung und Optimierung mitarbeiten: „Regenerative Energieerzeugung auf dem eigenen Dach, Blockheizkraftwerke auf dem Betriebsgelände oder Strom vom neuen Windrad der Nachbar-Gemeinde – diese veränderten internen und externen Infrastrukturen müssen anders als früher gemanagt werden“, sagt Dökel und fügt an: „Hier kennen meine Kollegen und ich die richtigen Antworten.“

Kein Unternehmen wird künftig um das Thema Elektrifizierung seines Produktions- und Bürobetriebes herumkommen. Wir unterstützen den Anwender bei der Umsetzung – ganz gleich, ob es um Produktion, Gebäude, Logistik oder Elektromobilität geht.
Lukas Dökel, Head of Automation Sales & Industry Management EMEA Smart Factory

Es geht darum, dass die einzelnen Komponenten aufeinander abgestimmt und im engen Zusammenhang stehen müssen. „Innerhalb und außerhalb der Produktionshallen sorgen wir für intelligente Netze mit rekonfigurierbaren Kontrollsystemen, die flexibel arbeiten. Unsere Systeme orchestrieren Erzeugung, Verbrauch und Verteilung in den Anlagen“, sagt Dökel. Dabei greift sein Team auf entsprechende WAGO Steuerungstechnik zurück. Das gesamte Netz soll über entsprechende intelligente „Ansprechpartner“ in den Untereinheiten verfügen. Das sind teilweise herausfordernde Projekte, da Einheiten je nach Standortbegebenheit auch über größere Strecken reibungslos und mit geringer Latenzzeit Daten austauschen müssen. Das Ziel: Die lückenlose Kommunikation aller Teilnehmer innerhalb eines effizienten Micro Grids, kombiniert mit einem intelligenten Lastmanagement, das Erzeugung, Verbrauch und Verteilung in Einklang bringt. Microgrids meint hierbei das Energienetz aus Verbrauchern und Erzeugern auf Unternehmensebene.

Um auch komplexe Netze aus unterschiedlichen Energiequellen und -verbrauchern in diesem Sinne zu betreiben, bietet WAGO konkrete Produkte und Lösungen an. Elemente sind beispielsweise das WAGO Load-Management für die präzise Regelung von Ladeinfrastruktur bis hin zu Microgrids und das Energiedatenmanagement sorgt dabei für die notwendige Transparenz. Die WAGO Lösungen zeichnen sich insgesamt durch ihre Flexibilität aus, indem sie erneuerbare Energien, Energiespeicher und Verbraucher nahtlos integrieren. Mithilfe von enthaltenen Webservern konfigurieren Anwender die jeweiligen Komponenten. Fachleute, wie Energiemanager, Systemintegratoren und Betriebselektriker profitieren von maßgeschneiderten Schulungen und einem engagierten Kundensupport.

Um grundsätzlich Energie einzusparen, erfasst das WAGO Energiedatenmanagement Verbräuche für das Energie-Monitoring und verarbeitet diese für weitere Analysen, die Archivierung und das Reporting. Es besteht aus einer Software in Kombination mit einem modularen Steuerungssystem. Die unterschiedlichen Signale aus den angeschlossenen Zählern und Sensoren werden automatisch von der Software erkannt und können durch einfache Parametrierung für weitere Energieanalyse-Tools bereitgestellt werden. Hierbei werden die Informationen über Feldbussysteme und / oder Analogwerte erfasst.

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Das WAGO Energiedatenmanagement, bestehend aus einer Software in Kombination mit einem modularen Steuerungssystem, erfasst Messdaten für das Energie-Monitoring und verarbeitet diese für weitere Analysen, die Archivierung und das Reporting.

Auch stehen immer mehr E-Fahrzeuge auf den Firmenparkplätzen, die mit vollgeladener Batterie weiterfahren möchten. Dafür hat WAGO ein intelligentes Lademanagement entwickelt. Das sorgt dafür, dass keine Fahrzeugbatterie leer bleibt und gleichzeitig die eigene Produktion trotz schwankender Verbräuche reibungslos weiterläuft. Kostentreibende Lastspitzen können durch die intelligente Software eingedämmt werden. Das WAGO Application Load Management ist kompatibel mit den gängigen Modbus-fähigen Leistungsmessumformern und anderen Lösungen. Der Datenaustausch kann über verschiedenste Kommunikationsprotokolle erfolgen. Konfiguriert und verwaltet wird die jeweilige Anwendung orts- und softwareunabhängig über eine Weboberfläche.

Vom Last- und Energiedatenmanagement über eine effiziente Steuerungstechnik: Nachhaltigeres Wirtschaften ist für WAGO ein wichtiges Ziel und damit fest in der Unternehmensphilosophie verankert.

Lösungsportfolio wird selbst genutzt

Diese Beispiele aus dem WAGO Portfolio sind ein Ergebnis aus mehr als 70 Jahren unternehmerischer Weiterentwicklung. „Was liegt näher, als dieses breite Produkt- und Lösungsportfolio auch für die Nachhaltigkeitsziele im eigenen Haus zu nutzen?“, fragt Achim Zerbst, Facility- und Senior-Energie-Manager bei WAGO. Er kümmert sich um alle Bau- und Umbautätigkeiten, die einer planerischen Grundlage bedürfen. Als gelernter Versorgungstechniker ist er in Bezug auf das WAGO Portfolio quasi ein Kunde im eigenen Unternehmen. „Wir treiben das Thema Energieeffizienz in Produktion, Logistik und im Office-Bereich seit Jahren voran – bei laufendem Betrieb“, erklärt Zerbst und nennt die Ambition dahinter: „Wir haben das Ziel, WAGO zur Klimaneutralität zu führen. Da hilft das eigene Portfolio natürlich ungemein.“

Kein Unternehmen wird künftig um das Thema Elektrifizierung seines Produktions- und Bürobetriebes herumkommen. Wir unterstützen den Anwender bei der Umsetzung – ganz gleich, ob es um Produktion, Gebäude, Logistik oder Elektromobilität geht.
Lukas Dökel, Head of Automation Sales & Industry Management EMEA Smart Factory

Investitionen in Nachhaltigkeit

Ein großes Ziel der Zukunft ist auch bei WAGO die Energieflexibilisierung. Da der Anteil elektrischer Energie am Verbrauch tendenziell steigt, investiert WAGO wo eben möglich in die eigene Stromerzeugung: Weithin sichtbar zeugen die Dächer an den unterschiedlichsten Standorten von der Strategie dahinter: „Wir haben aktuell einige PV-Anlagen in nationalen und internationalen Projekten. Und sowohl in Deutschland als auch im Ausland haben wir weitere Projekte in der Pipeline, um die regenerative Erzeugung von Strom selbst in die Hand zu nehmen“, erläutert Zerbst.

Ein großer Hebel nachhaltig zu wirtschaften, liegt darüber hinaus in den eigenen Bauvorhaben, wie Zerbst erläutert. Hier gilt es schon bei der Planung den nachhaltigen Betrieb entsprechend zu berücksichtigen. Zudem hat die WAGO Geschäftsleitung höhere Investitionen in entsprechende Technik genehmigt, um auch für die Umsetzung nachhaltiger, aber teurer Energiekonzepte in den Bestandsgebäuden zu sorgen. „Nicht nur in Neubauten setzen wir beispielsweise immer mehr Wärmepumpentechnik ein, zentral und dezentral, um unsere Gasverbräuche zu senken und unsere Wärmeerzeugung weiter zu elektrifizieren“, sagt Zerbst und ergänzt: „Systemseitig bildet das eine große Herausforderung. In diesem Zuge sind große Schritte und viele Maßnahmen notwendig.“ In bestehenden Objekten und Anlagen werden beispielsweise die Systemtemperaturen schrittweise gesenkt und die Heißwasserversorgung Schritt für Schritt umgestellt.

Um seine Nachhaltigkeitsziele als Facility Manager zu erreichen, weiß Achim Zerbst die Mischung aus Knowhow und Technik im eigenen Haus zu schätzen und nutzt sie gern: „Ich suche immer wieder das Gespräch zu den Kollegen, wenn es um neues Optimierungspotenzial geht. Bei so einem Unternehmen nehme ich gern die Rolle des internen Kunden ein“, sagt er lachend.