Die Sanierungsquote zu erhöhen, ist ein hehres Ziel. Die Kernfrage ist aber doch die Prioritäten der Investoren. Im Falle von Nichtwohngebäuden und professionellen Investitionen sind die Amortisationszeiten von Investitionen in die eigene Energieeffizienz im Vergleich zu den Alternativen oft schlicht zu lang. Im privaten Bereich fehlt es an drei Dingen: Einmal ist die Finanzierung für viele, insbesondere ältere Hausbesitzer, eine Herausforderung, da sie die Liquidität einschränkt und sich nur sehr langfristig rechnet. Darüber hinaus sind die Rahmenbedingungen und der Förderdschungel in Deutschland meines Erachtens eher geeignet, Attentismus zu erzeugen als einen Schub in Sachen Sanierungen. Und drittens kommt noch hinzu, dass in Deutschland der Anteil der Bürger, die im Eigentum leben, im Vergleich mit anderen europäischen Staaten sehr niedrig ist. Dies führt auch eher zu einer abgeschwächten Nachfrage nach Investitionen in Energieeffizienz. In jedem Fall aber bieten die Audits Anhaltspunkte über Verbesserungspotentiale. Derzeit werden bundesweit sogenannte Energieeffizienz-Netzwerke gegründet. Das sind Gruppen von Unternehmensvertretern, die sich über Energieeffizienzmaßnahmen austauschen (siehe Kasten). Der VDMA betreut drei solcher Netzwerke und baut viele weitere auf. Hier werden Auditinformationen verarbeitet und Strategien ausgetauscht. Energieeffizienz ist am Ende nicht nur Selbstzweck, sondern auch ein gutes Mittel, das eigene Image zu definieren.