Shanghai ist eine der größten Städte der Welt. Allein im innerstädtischen Gebiet leben rund 15 Millionen Menschen. Die chinesische Regierung hat in den letzten Jahren sehr viel investiert, um der Bevölkerung vor allem in Großstädten Zugang zu einwandfreiem Trinkwasser zu gewährleisten. Eines der Hauptprobleme in Shanghai stellt dabei das über 35.000 km lange Leitungsnetz dar, das in Teilen schon seit mehr als 100 Jahren besteht. „Shanghais Trinkwasseranlagen produzieren hochwertiges Trinkwasser. Leider findet sich diese Qualität nur sehr selten an den Wasserhähnen der Verbraucher“, erklärt Günter Mösslein, Geschäftsführer der Mösslein Wassertechnik aus dem unterfränkischen Lohr am Main. Er weiß, von was er spricht: Mit über 70 Mitarbeitenden sorgt seine 1989 gegründete Firma rund um den Globus für Wasserqualität nach deutschen Hygienestandards. Seit 2019 liefern die Wasserspezialisten aus Unterfranken nicht nur Spezialchemie zur Reinigung von Wasseranlagen und -systemen nach China, sondern leisten auch Wartungs- und Servicemaßnahmen vor Ort. Im Rahmen eines wissenschaftlichen Forschungsprojekts stellt Mösslein eine Wasserversuchsanlage zur Verfügung, mit der die Auswirkungen eines Silikatinhibitors, einer Rohrleitungspflege gegen Rost, Korrosion und Beläge, sowohl auf die Trinkwasserqualität als auch auf die Leitungen in Shanghai untersucht werden sollen. „Dazu simuliert die Anlage typische Stagnations- und Fließverhältnisse in acht unterschiedlichen Rohrmaterialien – einmal mit und einmal ohne Inhibitorzusatz“, erklärt Mösslein. „Druck, Temperatur und Durchfluss müssen für diesen Versuchsaufbau über lange Zeiträume nicht nur zuverlässig und exakt geregelt, sondern auch dokumentiert werden.“