Energieversorgung auf Nummer sicher

Absicherung mit Feldbuskopplern von WAGO
- Energieversorgung für die Maschinen
- Fernüberwachung der Leistungsschalter
- Alarmierung - detailliert und rund um die Uhr
- Einfache Umrüstung und mögliche Erweiterung
Auf dem Schweinfurter Werksgelände gibt es entsprechend mehrere Einspeisungen aus dem Mittelspannungsnetz. Sie versorgen die Umspannstationen mit knapp 100 Transformatoren und diese wiederum rund 30 Niederspannungshaupt¬verteilungen, die die Energie für alle Maschinen in der Fertigung bereitstellen. „Die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Energieversorgung ist für uns besonders wichtig“, sagt Julian Kübler, der für die Überwachung der Mittel- und Niederspannungsschaltanlagen im Schweinfurter Schaeffler-Werk verantwortlich ist. In den Anlagen sichern Leistungsschalter die Abgänge für die elektrischen Verbraucher separat ab. Dabei ist jeder Leistungsschalter in einem eigenen Feld im Schaltschrank untergebracht. Bei Verbrauchern mit geringerer Leistung sind teilweise auch mehrere kleine Leistungsschalter in einem Feld montiert. Eine typische Anlage besteht aus etwa zwei bis drei Bereichen mit je 15 bis 20 Feldern mit einer Gesamtleistung von jeweils bis zu 2.000 kVA.
Bei der Errichtung der Niederspannungsanlagen im Jahr 2015 wurde eine Störalarmierung mit eingeplant. „Bisher konnten die Anlagen lediglich eine Sammelstörung auslösen, die dann an die Sicherheitswarte des Werks übermittelt wurde“, beschreibt Kübler die Nachteile des alten Systems. Eine Ringleitung habe dabei die Alarmierungen aller Leistungsschalter übermittelt, sodass man aus der Ferne nicht feststellen konnte, welcher Abgang konkret betroffen war. Um genau zu erkennen, welcher Leistungsschalter die Störung ausgelöst hat, wurden in einem ersten Ansatz die Meldeausgänge aller Leistungsschalter zu einem zusätzlichen Schaltschrank in der Nähe der Anlage geführt. Dort verarbeitete ein Controller die Signale und gab entsprechende Meldungen an die Leitwarte weiter. „Der Verdrahtungsaufwand bei dieser Lösung war allerdings extrem hoch“, erklärt Kübler: „sodass wir uns nach einer Alternative umgesehen haben.“
Fündig wurden die Schaeffler-Mitarbeiter aus dem Bereich Werksanlagen bei WAGO. Mit den Feldbuskopplern und den Busklemmen des modularen WAGO-I/O-SYSTEMs 750 steht Hardware zur Verfügung, mit der sich die Störmeldeverarbeitung deutlich eleganter realisieren lässt. Dazu wurde jedes Schaltschrankfeld der Anlage mit einem PROFINET-Koppler nachgerüstet. Dieser enthält eine Digitaleingangsklemme mit 16 Kanälen und verfügt damit über ausreichend Kapazitäten, um alle Meldungen der Leistungsschalter detailliert auszuwerten. Ein zentraler Controller fungiert im PROFINET als Master und liest die Signale der PROFINET-Koppler aus – die weitere Verarbeitung und die Anbindung an die Leitwarte funktionieren dann genau wie zuvor. Der Einsatz der PROFINET-Koppler von WAGO hat für Kübler einen wesentlichen Vorteil: „Wir müssen die Koppler einfach nur mit Patch-Kabeln von Feld zu Feld verbinden. Da wir eine Ringtopologie nutzen, funktioniert das System selbst dann, wenn ein Patch-Kabel unterbrochen ist.“ Die Kabel werden direkt durch schaltschrankinterne Kanäle verbunden. Eine aufwendige Verkabelung durch den Doppelboden unter der Anlage ist dadurch nicht nötig. Da sowohl die Steuerleitungen als auch die Starkstromkabel von den Leistungsschaltern zu den Verbrauchern durch den gemeinsamen Kabel-anschlussraum geführt sind, müsste man für das Verlegen von Signalkabeln die jeweiligen Abgänge spannungsfrei schalten.
Julian Kübler ist für die Überwachung der Werksanlagen bei Schaeffler am Standort Schweinfur verantwortlich.
In der Leitwarte, die in der Instandhaltungswerkstatt installiert ist, können die Mitarbeiter jederzeit die Zustände aller Leistungsschalter überwachen. Der Status der gesamten Energieversorgung wird hier transparent visualisiert. Das neue Störmeldesystem, das bisher in drei der Niederspannungsanlagen eingebaut ist, bietet deutlich mehr Funktionen als die zuvor genutzte Lösung. Im Fall einer Störung erkennen die Mitarbeiter der Instandhaltung, welcher Leistungsschalter geschaltet hat und welcher Defekt wo vorliegt. Die Sicherheitszentrale erhält ebenfalls detailliertere Störmeldungen und kann dadurch dem Servicemitarbeiter in Rufbereitschaft wichtige Informationen geben, bevor er an der Anlage eintrifft. „Auf diese Weise können wir die Sicherheit unserer Niederspannungsversorgung und damit die Verfügbarkeit unserer Produktionsanlagen erhöhen“, freut sich Kübler.
Die Feldbuskoppler und die passenden Eingangsklemmen lassen sich leicht in den Schaltschrank integrieren.
von Frank Sünkel | 12.10.2016
Bildquellen: Anand Anders/vor-ort-foto.de
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