Abgasfreies Reiseerlebnis in Norwegen
Reichweite und Energieverfügbarkeit zählen zu den bestimmenden Größen in der Elektromobilität. Wer mit seinem E-Auto eine Route plant, der schaut nicht nur nach der günstigsten Strecke, sondern auch, wo Ladestationen verfügbar sind. Ganz ähnlich gestaltet sich die Situation in der Schifffahrt – allerdings mit ganz anderen Dimensionen bei der geforderten Leistung. Wie die Zukunft aussehen kann, zeigt die „Future of the Fjords“. Für das Lastmanagement kommt auf dem norwegischen Ausflugsschiff das WAGO I/O System 750 zum Einsatz.
Das sind in der E-Mobilität schon Zahlen, die aufhorchen lassen: Antriebsleistung 900 kW, Batteriekapazität 1,8 MWh, Ladezeit 20 Minuten. Damit macht sich das Schiff des Jahres 2018 auf, 400 Passagieren die Schönheit des Nærøyfjord zu zeigen – ohne dabei das UNESCO-Weltnaturerbe mit den Hinterlassenschaften konventioneller Verbrennungsmotoren zu belasten. Das auch architektonisch hervorstechende Schiff ließ sich alltagstauglich realisieren, indem ein wesentlicher Teil der Entwicklung darin bestand, die passende „Steckdose“ zu konzipieren. Die Docking-Station ist mit einer schwimmenden Powerbank vergleichbar und verfügt daher über eine eigene Batterie. Diese wirkt beim Laden als Booster und wird nach dem Ablegen des Schiffes wieder aufgeladen. Der Hintergrund für diesen Aufbau: Das vorhandene Versorgungsnetz an Land kann allein nicht die notwendige Leistung für das Schnellladen zur Verfügung stellen.
Realisiert hat das Projekt das norwegische Unternehmen Westcon. Während das Schiff in der Werft Gestalt annahm, kümmerte sich der Bereich Power & Automation um die komplette maritime Technik. Diese basiert auf der Plattform e-SEAMatic – ein unabhängiges Automatisierungssystem, das über den maritimen Einsatz hinaus auch an Land in prozesstechnischen Anwendungen sowie dem Energiesektor einsetzbar ist.