„Transparenz in der Anlage ist die Voraussetzung, damit Anwender spürbar Kosten sparen und gleichzeitig die Qualität ihrer Produktion steigern“, sagt Dökel. Mit dem skalierbaren WAGO Baukastensystem kann ein auf die Anlage zugeschnittenes, intelligentes Monitoring kostengünstig nachgerüstet werden. So werden auch Bestandsanlagen im Brownfield digitalisiert. Produktionsmengen, Ausschuss, Stillstand- und Umrüstzeiten werden schnell erfasst und mittels offener IT-Schnittstellen im Netzwerk bereitgestellt. Aber auch Störmeldungen können direkt auf die geräteintegrierte HTML5-Visualisierung mittels eines beliebigen Internetbrowsers gemeldet und als Benachrichtigung via SMS oder E-Mail versendet werden. Der Betreiber ist in der Lage, bei Problemen schnell aus der Ferne einzugreifen.
Digitalisierung von kritischen Assets
Eine Sonderrolle in der Industrie nimmt die Pumpe ein. Sie befindet sich in jeder Produktion, egal welcher Branche. In den Prozessindustrien jedoch sind Pumpen die treibende Kraft für den Produktionsfluss und müssen laufend überwacht werden. „Da Pumpen in der Prozessindustrie allgegenwärtig sind, verdienen sie eine besondere Aufmerksamkeit. Ein intelligentes Pumpenmonitoring ist die Grundlage für zustandsorientierte Wartung, öffnet die Tür zu großem Kosteneinsparungspotenzial und sichert gleichzeitig die Verfügbarkeit der Anlage“, betont Dökel. Mit vorkonfektionierten WAGO Starterboxen in der Schutzklasse IP54 werden Pumpen auch im Brownfield digitalisiert. Daten zur vorbeugenden Diagnose, Analyse und zur Betriebsoptimierung werden direkt im Gateway verarbeitet und aufbereitet, sodass sie aus der Ferne nutzbar sind. Anlagenspezifische Funktionen werden in der e!COCKPIT-Entwicklungsumgebung angepasst und in HTML5 visualisiert.
Laborautomation
Auch wenn Labore meist nicht im Zentrum der Prozesse stehen, ist ihre Bedeutung für die Prozesskette in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Der Markt verlangt nach immer individuelleren Produkten, die in den F&E-Abteilungen entwickelt werden müssen. Und auch der Aspekt der Qualitätssicherung und Dokumentationspflichten führt dazu, dass der Automatisierungs- und Digitalisierungsgrad in den Laboren steigt. Technische Laboranlagenüberwachung sowie ein intelligentes Asset-Management lauten hier die Schlagworte. „Künftig müssen verschiedene Anwendergruppen auf gezielte Laborinformationen über das Netzwerk zugreifen können und Messdaten direkt in die Dokumentation eines Datenloggers eingebunden werden — nur so stellen wir gemeinsam sicher, dass neue Produkte schnell und in hoher Qualität an den Markt kommen“, sagt Dökel. Die PC-basierte Datenerfassungssoftware MCPS (Multi Channel Process System) unseres Partners CAD übernimmt solche Mess- und Auswerteaufgaben ohne Programmieraufwand, allein durch die Konfiguration in der Software.
Wandelbare Produktion
WAGO unterstützt Anwender großer bislang monolithischer Produktionsanlagen zudem darin, über den Einsatz von modularen Funktionseinheiten flexibler zu produzieren. Um diesen Module-TypePackage-Ansatz Realität werden zu lassen und eine modulare Anlage effizient betreiben zu können, müssen Module dezentral gesteuert und geregelt werden. Zusätzlich erfasst WAGO unter anderem in dem Bereich Maintenance & Optimization Daten und stellt sie punktgenau zur Verfügung. „Die Herausforderung beim MTP-Ansatz liegt darin, dass die unterschiedlichsten Geräte und Komponenten angesteuert werden müssen und ihre Daten in übergeordneten Systemen bereitgestellt werden. Wenn das mit unserer Hilfe gelingt, erreichen unsere Kunden das Ziel, mit einer wandelbaren Produktion schnell auf sich ändernde Marktgegebenheiten reagieren zu können“, wirbt Dökel für den Ansatz eine wandelbare Produktion aufzubauen.
Hardware, Software und Menschen
Alle diese Arbeitsfelder der Digitalisierung verbindet, dass sie Daten im Betrieb zugänglich machen, daraus Informationen formen und an der richtigen Stelle zur Verfügung stellen. „Für uns bedeutet dies, konsequent den Weg unserer Kunden mitzugehen. Allein der Volkswagenkonzern will bis zum Jahr 2023 bis zu vier Milliarden Euro investieren, um 122 Produktionsstätten an eine neue digitale Produktionsplattform anzuschließen und Daten aller Maschinen, Geräte und Systeme zu bündeln,“ ordnet Hempen die WAGO Strategie ein. Doch dabei geht es ihm nicht nur darum, ein passendes Hardwareangebot zu haben und gut zu bedienende Software. Vielmehr sei entscheidend, „mit Kunden, Systemintegratoren und Technologiepartnern auch individuelle Lösungen zu finden, damit wir gemeinsam die Vorteile der Digitalisierung realisieren“, sagt er.