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Themen 19. August 2021
Intelligente Synapsen der Anlage

Offene Automatisierungslösungen für die Fabrik der Zukunft

Alle großen Industriezweige sehen die Vorteile der Digitalisierung und setzen sie mehr oder weniger konsequent um. Auf dem Weg in die intelligente und vernetze Produktionswelt der Zukunft unterstützt WAGO Unternehmen dabei, flexibler und sicherer zu produzieren und eine hohe Verfügbarkeit ihrer Anlagen zu gewährleisten. Durch die Coronakrise wurde diese Reise in die Zukunft noch einmal beschleunigt – in Bezug auf strategische Überlegungen und interne Abläufe.

Herausforderungen der digitalen Produktion

  • Verfügbarkeit und Produktivität von Anlagen
  • Ressourcenschonende und effiziente Produktion
  • Flexibilität für Marktveränderungen und Kundenwünsche
  • Bestmöglicher Schutz von Anlagen vor fremden Zugriffen

WAGO in der Produktionswelt der Zukunft

Neue Herausforderungen

Wie alle Unternehmen in diesem Jahr mussten auch die Automatisierer von WAGO einen schnellen und praktikablen Weg zum Umgang mit der Coronakrise und ihren Kontaktbeschränkungen finden. Home-Office, VPN-Tunnel und Neuanschaffung von Laptops lauteten zu Beginn des ersten Lockdowns die raschen Antworten der IT-Abteilung aus der Hansastraße in Minden. Schnell und effizient wurden hier aus dem und für das Homeoffice Lösungen für einen großen Teil der 80 Betriebsstätten und der 9000 Mitarbeiter weltweit gefunden. Doch mindestens genauso wichtig wie der Aufbau der technischen Infrastruktur war die emotionale Flexibilität der Mitarbeiter in dieser herausfordernden Situation.

„Hier hat uns geholfen, dass wir seit vielen Jahren die Digitalisierung unserer Kunden ins Zentrum unseres Handelns und Denkens stellen. So lautete eine der Fragen, wie digitalisieren wir in kürzester Zeit unseren eigenen Vertrieb, Innen- aber vor allem auch den Außendienst“, gibt Ulrich Hempen, Vice President BU Solutions bei WAGO, Einblicke in die Anfänge der Coronakrise. Sie wirkte nicht nur bei WAGO wie ein Brandbeschleuniger und gewährte Projekten rund um das Thema Digitalisierung an vielen Stellen Vorfahrt. Ging es schon bei den Ansätzen von Industrie 4.0 darum, zu vertretbaren Kosten flexibel in Losgröße 1 produzieren zu können, fordern die Entwicklungen in Zusammenhang mit der Coronakrise neue Anstrengungen, Lieferketten zu überdenken, Produktionen modularer zu gestalten und Ressourcen intelligenter zu nutzen. Dass diese Ansprüche einhergehen müssen mit höchsten Sicherheitsstandards und Instandhaltungskonzepten, die eine hohe Verfügbarkeit ermöglichen, versteht sich fast von selbst.

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Wir werden weiter daran arbeiten, die technischen Services auszubauen – nicht nur für Deutschland, sondern rund um den Globus.

Ulrich Hempen, Vice President BU Solutions bei WAGO

Digitale Produktion anstreben

Seit Jahren begleitet WAGO Anwender aus den unterschiedlichsten Industriezweigen auf ihrem Weg in die digitale Produktion. Im ersten Schritt befinden sich die Mindener dabei häufig in der Rolle des Lieferanten von Gateways, um industrielle Produktionsanlagen zu überwachen und die Daten an Onsite- oder Cloud-Systeme zu übertragen. „Künftig wollen wir jedoch mehr! Unser Ziel ist es, eine lösungsorientierte Anwendungswelt zu schaffen, die es unseren Kunden ermöglicht, weitere Mehrwert zu generieren“, sagt Lukas Dökel, Global Industry Manager Digital Plant bei WAGO.

Im Zentrum der Überlegungen steht dabei, die Daten aus der Produktion bereitstellen und analysieren zu können, sodass Betreiber in Maschinenbau, Automobilindustrie und den Prozessindustrien ihre Entscheidungen auf der Grundlage von Fakten und Key-PerformanceIndikatoren treffen. Ganz gleich, ob in der Fertigung, der Lebensmittelproduktion oder im Labor: Alle Betreiber sehen sich mit denselben Herausforderungen konfrontiert:

  • die Verfügbarkeit und Produktivität ihrer Anlagen hoch zu halten,
  • ressourcenschonend und somit effizient zu produzieren,
  • flexibel auf Marktveränderungen und Kundenwünsche reagieren zu können und
  • ihre Anlage vor fremden Zugriffen bestmöglich zu schützen.

„Jeder kennt die WAGO Klemme, unseren Firmenursprung. Heute müssen wir unsere Klemmen als intelligente Synapsen einer Produktionsanlage verstehen. Wir müssen zukünftig weit mehr tun, als nur verbinden! Für unsere Kunden ist die Zusammenarbeit mit uns die Basis für ihre Digitalisierung, also auch für die digitale Klemme und den digitalen Schaltschrank“, gibt Hempen die Richtung vor. Um dieses Ziel zu erreichen, gibt es heute bereits konkrete Angebote, die die Bedürfnisse der Anwender adressieren.

Verfügbarkeit und Effizienz

Strom, Wärme, Gas oder Wasser: Alle diese Ressourcen gilt es kontinuierlich zu erfassen und ihre Verteilung und ihren Verbrauch zu überwachen. „Nur wenn wir diese Daten ermitteln, kann der Anlagenbetreiber sicherstellen, dass Energie und Medien verfügbar sind. Und nur so decken wir gegebenenfalls vorhandene Verschwendungen auf“, erklärt Dökel. WAGO kümmert sich mit der DIN EN 50001 als Basis um die energetische Bewertung der verschiedenen Medienströme in produzierenden Unternehmen und schafft Transparenz über Verbräuche und Kosten und zeigt Einsparungspotenziale auf. Für das Energiedatenmanagement werden vorkonfektionierte WAGO Systemverteiler mit I/OModulen erweitert und bilden entweder eine Komplettlösung aus Hardware und Software oder die Grundlage für eine individuelle Systembox. Eine offene Kommunikationsstruktur auf Seiten der Feldbusse und eine flexible Anbindung an Zielsysteme sorgt für eine gute Integration in bestehende Automationsumgebungen. „Zusätzlich sorgen unsere Experten für eine individuelle und sichere Anbindung an cloudbasierte Zielsysteme“, ergänzt Dökel.

Monitoring und Optimierung

Nur, was gemessen wird, kann auch optimiert werden. Getreu diesem Motto wurde bei WAGO das „Digital Plant Gateway“ für die Infrastrukturautomation konzipiert. Sensoren erfassen Produktionsdaten aus der Anlage, übergeben sie an das WAGO Gateway, das sie aufbereitet und an das IT-Netzwerk oder die Cloud zur Analyse und zur Optimierung der Prozessabläufe zur Verfügung stellt. Da es auf dem WAGO I/O System basiert, ist sichergestellt, dass die verschiedensten Feldsignale aus den unterschiedlichen Industriezweigen verarbeitet werden: bis zu 500 I/O-Module stehen dazu parat. Die Gateways sind mit Multikommunikationslinien ausgestattet, die parallel mit bis zu vier Linien in überlagerte Systeme und Cloud-Architekturen kommunizieren.

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Transparenz in der Anlage ist die Voraussetzung, damit Anwender spürbar Kosten sparen und gleichzeitig die Qualität ihrer Produktion steigern.

Lukas Dökel, Global Industry Manager Digital Plant bei WAGO

Produktionsüberwachung

„Transparenz in der Anlage ist die Voraussetzung, damit Anwender spürbar Kosten sparen und gleichzeitig die Qualität ihrer Produktion steigern“, sagt Dökel. Mit dem skalierbaren WAGO Baukastensystem kann ein auf die Anlage zugeschnittenes, intelligentes Monitoring kostengünstig nachgerüstet werden. So werden auch Bestandsanlagen im Brownfield digitalisiert. Produktionsmengen, Ausschuss, Stillstand- und Umrüstzeiten werden schnell erfasst und mittels offener IT-Schnittstellen im Netzwerk bereitgestellt. Aber auch Störmeldungen können direkt auf die geräteintegrierte HTML5-Visualisierung mittels eines beliebigen Internetbrowsers gemeldet und als Benachrichtigung via SMS oder E-Mail versendet werden. Der Betreiber ist in der Lage, bei Problemen schnell aus der Ferne einzugreifen.

Digitalisierung von kritischen Assets

Eine Sonderrolle in der Industrie nimmt die Pumpe ein. Sie befindet sich in jeder Produktion, egal welcher Branche. In den Prozessindustrien jedoch sind Pumpen die treibende Kraft für den Produktionsfluss und müssen laufend überwacht werden. „Da Pumpen in der Prozessindustrie allgegenwärtig sind, verdienen sie eine besondere Aufmerksamkeit. Ein intelligentes Pumpenmonitoring ist die Grundlage für zustandsorientierte Wartung, öffnet die Tür zu großem Kosteneinsparungspotenzial und sichert gleichzeitig die Verfügbarkeit der Anlage“, betont Dökel. Mit vorkonfektionierten WAGO Starterboxen in der Schutzklasse IP54 werden Pumpen auch im Brownfield digitalisiert. Daten zur vorbeugenden Diagnose, Analyse und zur Betriebsoptimierung werden direkt im Gateway verarbeitet und aufbereitet, sodass sie aus der Ferne nutzbar sind. Anlagenspezifische Funktionen werden in der e!COCKPIT-Entwicklungsumgebung angepasst und in HTML5 visualisiert.

Laborautomation

Auch wenn Labore meist nicht im Zentrum der Prozesse stehen, ist ihre Bedeutung für die Prozesskette in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Der Markt verlangt nach immer individuelleren Produkten, die in den F&E-Abteilungen entwickelt werden müssen. Und auch der Aspekt der Qualitätssicherung und Dokumentationspflichten führt dazu, dass der Automatisierungs- und Digitalisierungsgrad in den Laboren steigt. Technische Laboranlagenüberwachung sowie ein intelligentes Asset-Management lauten hier die Schlagworte. „Künftig müssen verschiedene Anwendergruppen auf gezielte Laborinformationen über das Netzwerk zugreifen können und Messdaten direkt in die Dokumentation eines Datenloggers eingebunden werden — nur so stellen wir gemeinsam sicher, dass neue Produkte schnell und in hoher Qualität an den Markt kommen“, sagt Dökel. Die PC-basierte Datenerfassungssoftware MCPS (Multi Channel Process System) unseres Partners CAD übernimmt solche Mess- und Auswerteaufgaben ohne Programmieraufwand, allein durch die Konfiguration in der Software.

Wandelbare Produktion

WAGO unterstützt Anwender großer bislang monolithischer Produktionsanlagen zudem darin, über den Einsatz von modularen Funktionseinheiten flexibler zu produzieren. Um diesen Module-TypePackage-Ansatz Realität werden zu lassen und eine modulare Anlage effizient betreiben zu können, müssen Module dezentral gesteuert und geregelt werden. Zusätzlich erfasst WAGO unter anderem in dem Bereich Maintenance & Optimization Daten und stellt sie punktgenau zur Verfügung. „Die Herausforderung beim MTP-Ansatz liegt darin, dass die unterschiedlichsten Geräte und Komponenten angesteuert werden müssen und ihre Daten in übergeordneten Systemen bereitgestellt werden. Wenn das mit unserer Hilfe gelingt, erreichen unsere Kunden das Ziel, mit einer wandelbaren Produktion schnell auf sich ändernde Marktgegebenheiten reagieren zu können“, wirbt Dökel für den Ansatz eine wandelbare Produktion aufzubauen.

Hardware, Software und Menschen

Alle diese Arbeitsfelder der Digitalisierung verbindet, dass sie Daten im Betrieb zugänglich machen, daraus Informationen formen und an der richtigen Stelle zur Verfügung stellen. „Für uns bedeutet dies, konsequent den Weg unserer Kunden mitzugehen. Allein der Volkswagenkonzern will bis zum Jahr 2023 bis zu vier Milliarden Euro investieren, um 122 Produktionsstätten an eine neue digitale Produktionsplattform anzuschließen und Daten aller Maschinen, Geräte und Systeme zu bündeln,“ ordnet Hempen die WAGO Strategie ein. Doch dabei geht es ihm nicht nur darum, ein passendes Hardwareangebot zu haben und gut zu bedienende Software. Vielmehr sei entscheidend, „mit Kunden, Systemintegratoren und Technologiepartnern auch individuelle Lösungen zu finden, damit wir gemeinsam die Vorteile der Digitalisierung realisieren“, sagt er.

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